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Supervision

Supervision

Was ist Supervision?
In meiner langjährigen Tätigkeit als Supervisor, habe ich immer wieder erfahren, dass es sehr unterschiedliche Supervisionsverständnisse und damit auch unterschiedliche Erwartungen an Supervision gibt.

Daher beginne ich die Darstellung meines Supervisionsverständnis ausnahmsweise mal damit, was Supervision aus meiner Sicht nicht ist.

Supervision ist keine Fortbildung. Natürlich kann das Kennenlernen neuer Methoden und Modelle oder das Erleben einer strukturierten Gesprächsführung einen Fortbildungseffekt für die SupervisandInnen haben. Das ist aber nicht der zentrale Zweck von Supervision, sondern ein positiver Nebeneffekt.

Auch die Erwartung, der/die Supervisorin bringe inhaltliche Lösungen mit, entspricht nicht meinem Verständnis von Supervision. Natürlich habe ich als Supervisor auch mal eine Lösungsidee, die ich dann gerne zur Verfügung stelle, das ist aber eher die Ausnahme als die Regel.

Laut meinem Supervisionsverständnis ist Supervision ein Format zur Reflexion von professionellen Vorgehensweisen, deren Wertschöpfung in der Erarbeitung neuer Perspektiven liegt, aus denen die SupervisandInnen wiederum neue/andere Ideen für ihr professionelles Handeln ableiten können, oder auch die Bestätigung für ihre bisherige Vorgehensweise erhalten.

Die Aufgabe des Supervisors besteht in der Gestaltung/Strukturierung des Reflexionsprozesses, so dass es den SupervisandInnen gelingt, eventuelle innere Blockaden zu überwinden und Zugang zu einschlägigen Ressourcen zu bekommen.

Wozu Supervision?
In der Arbeit mit Menschen sind wir selbst unser wichtigstes Werkzeug!

Die besten Methoden werden den an sie gerichteten Erwartungen nicht gerecht, wenn die Person, die diese Methoden anwenden, nicht in ausgewogenem Kontakt mit sich selbst steht. Das bedeutet vor allem einen guten Zugang zu den eigenen Grundannahmen, Motiven, Werten und Emotionen hat.

Als systemisch orientierter Supervisor und Konstruktivist gehe ich davon aus, dass Menschen nicht in der Lage sind, die Wirklichkeit so wahrzunehmen und zu erfahren, wie sie tatsächlich ist. Stattdessen bilden sie ein Modell von der Wirklichkeit – eine sogenannte Wirklichkeitskonstruktion – die bisweilen mit der Wirklichkeit selbst verwechselt wird.

Supervision leistet einen wichtigen Beitrag, unsere Wirklichkeitskonstruktion zu überprüfen anhand der Leitfrage: Ist meine Sichtweise der Dinge geeignet, um meine Aufgabe zu erfüllen, oder brauche ich eine andere „Brille“, die es mir ermöglicht, die Dinge anders zu beschreiben, zu erklären und zu bewerten, so dass ich zu anderen (wirksameren) Handlungsoptionen komme?

Supervision bietet eine außenstehende Perspektive, die es ermöglicht, die eigenen blinden Flecken zu entdecken und der „mentalen Selbstimmunisierung“ zu entkommen

Inhalte und Settings
Supervision kann in unterschiedlichen Settings mit unterschiedlichen Inhalten erfolgen:

Grundsätzlich findet Supervision entweder im Rahmen von Einzelgesprächen oder in Mehrpersonensettings statt.

Inhalte können sowohl, die inhaltliche Reflexion der Arbeit sein, als auch die Zusammenarbeit in Teams. Ebenso kann der organisationale Rahmen als relevante Umwelt der inhaltlichen Arbeit Gegenstand von Supervision